10. Tag – heute haben wir wieder jede Menge Wasser abbekommen und mit Wolf gab es richtig „Stress“ und Geschrei wegen einem misslungenen „Notbergen“ des Großsegels bei verschiedenen Schauerböen. Der alte Bursche mit seiner Art hätte mich heute fast zum Heulen gebracht. Hier liegen die Nerven echt blank. Ich könnte mir vorstellen, wie es ohne ihn an Bord wäre.
Was ist passiert?
Da wir auf Wache nur zu zweit sind, haben wir uns die Endlosleine des Groß auf zwei Klemmen ins Cockpit geführt. Sollte eine Bö kommen, hatten wir vereinbart, dass ich den Unterliekstrecker lose gebe, und das Groß einreffe. Dazu muss Wolf allerdings das Schiff in den Wind oder wenigstens am Wind halten. Das hat 2 mal gut geklappt. Beim dritten mal haben wir genau in dem Moment, als ich den Unterliekstrecker losgeworfen haben, Wind von hinten bekommen und das Groß (wir hatten zum Glück schon vorgerefft) klatscht bei 35 kn Wind in den Mast. Das Segel hätte voll reissen können. Natürlich alles nur meine Schuld 😉
31° 20′.87 N; 048° 12′.22 W; COG=085°; SOG 6,3 kn (Segeln)
Der Wind kommt weiter von Süd, so dass wir unseren Kurs halten können.
Gleich habe ich wieder Wache mit Wolf. Obwohl ich so ein Schiff selbst führen kann, 43 Jahre alt bin, mache ich mir wenn ich Wache mit Wolf habe, wegen jedem Handgriff Sorgen. Am liebsten würde ich die Wachen alleine durchziehen.
Immerhin sind diese Schauer- und Gewitterböen fantastische Naturereignisse..um die uns wohl niemand beneidet.
22:00 BZ – Ausgelassene Stimmung
31° 31′.79 N; 047° 25′ W; COG=084 (Horta liegt an); SOG= 5,9 (Segeln)
Wir haben gerade die 999 Meilen „geknackt.“
Das heißt wir sind in 999 Meilen im nächsten Hafen. Wir könnten gefühlt in 8 Tagen In Horta auf den Azoren sein. Ausgelassene Stimmung an Bord..wir freuen uns. Ich habe wieder aufgekocht. Nudeln mit Tomatensalat und dazu hat Wolf jedem einen großen Becher Rum-Cola spendiert.
PS:
Funkkontakt mit einem Tanker. Das Wetter soll besser werden, aber noch haben wir über 20 Kn Wind und alle Segel eingerefft.
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