Reini und ich frühstücken am nächsten morgen. Ausser Rosinenmüsli (ich hasse es) gibt es nichts im Supermarkt des Hafens was wir uns leisten wollen. Endlich lerne ich auch Ulrich Meixner (DSL Yachting Link) kennen. Ich bin wohl der einzige der mit seinem Passierschein einreisen durfte. Ulrich ist vor 20 Jahren mit seiner Frau ueber den Atlantik gesegelt und in St. Lucia geblieben. Den Yachtservice hier aufzubauen und aufrecht zu erhalten ist (trotz der karibischen Idylle) sicher kein leichter Job.
Der Wahnsinns-Einkauf
Das Wetter ist heute karibisch – heiss , sonnig und schwül – und Ulrich empfielt uns einkaufen zu gehen. Reini und ich nehmen einen „Bus“. Diese alten Toyota Kleinbusse kosten hier so 2 EC Doller und es ist meine erste richtige Begegnung mit den schwarzen Einwohnern der Insel. Wie immer ist nichts interessanter als Menschen zu beobachten. Junge und alte Frauen, Kinder und einzelne Männer. Alle fahren für kurze Zeit mit diesem Bus. Sie reden nicht viel mit uns und miteinander und wirken auf mich irgendwie kühl und gelassen.
Im Supermarkt sind Reini und ich die Attraktion und unsere schwarzen Mitmenschen tauen ziemlich auf. Sie frotzeln ziemlich rum wegen unserem Wasser und weil wir immer und immer wieder um die Regale ziehen. Unsere Einkaufsliste ist so ungeheuerlich lang und die Mengen sind so unvorstellbar, das Reini und ich an der Richtigkeit zweifeln. Mich bewegt vor allem, dass wir mit den Kartoffeln hoffentlich keine Kakis einschleppen..mein Horror mit Kakis über den Atlantik zu fahren. Auch die Haltbarkeit macht mir bei der Hitze grosse Sorgen.
Am Ende rollen wir mit 8 XXL Einkaufswagen (wir haben noch längst nicht alles) raus in in die glühende Sonne wo uns zum Glück ein Taxi-Bus erwartet und uns zurück zum Hafen bringt. Im Hafen hilft uns dann auch ein freundlicher schwarzer Mann die Sachen im Schiff zu verstauen. Er fordert so viel für seine Hilfe, das er wohl für den Rest des Monats nicht mehr arbeiten muss. Wir sind trotzdem froh.
Hier der Link zur Einkaufsliste
Treibstoff Bunkern
Am Nachmittag kommt Ulrich vorbei und fährt mit uns tanken. Die Bavaria 50 kann etwa 320 Liter Diesel bunkern und wir müssen noch mal ca 400l in 20 Liter Kanisterns extra mitnehmen. Was für eine Sauerei..wir binden die Kanister fürs erste an die Reeling. Ulrich meint so nebenbei, dass wir mit mindestens 1000 Motorstunden auf der Route rechnen müssten. Das ist ein echter Schock für mich, denn lange Motorfahrten auf einer Segelyacht sind etwa so als, würde man beim Bergsteiegen eine Motorwinde benutzen.
Später weisst uns Ulrich noch in die „Raffinessen“ der Bordelektrik ein. Danach bin ich vom Tag und Jetlag so breit, das wir gerade noch einen kleinen Happen essen und ich 21:00 Uhr in der Koje liege.
Unsere Einkaufsliste zum Download:
Einkaufsliste Atlantik für 4 Personen und 20 Tage
PS: Mit einer normalen EC-Karte sind East Caribbean Dollar fast nicht zu kriegen. US-Doller wären auch prima gewesen.
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