Ich habe keinen Plan wie und mit welchen Geld ich zum Schiff kommen soll. Ich spreche ein paar Leute an die wie Segler aussehen (auch weil ich immer noch hoffe das Wolfram in der Maschine ist) die nehmen mich spontan mit. Wir chartern unter viel Palaver ein Sammeltaxi und fahren zu fünft über Berg und Tal durch die verregnete Nacht. Unsere zwei schwarze Fahrer sprechen gut englisch, verständigen sich aber untereinander in einem französischen Dialekt. Im Radio läuft Reggae und rechts und links liegen kleine Dörfer im Dschungel. Vor Bretterbuden stehen Schwarze und trinken.
Während der Fahrt kriege ich ersten Infos von meinen Mitreisenden. Die Insel ist vor ein paar Monaten von einem Tornado heimgesucht worden. Der hat ganze Strassen weggerissen. Ein Grazer Segler mit eigenen Boot tauscht mir meine Euro in US Doller. East Caribbian Doller waren bisher nicht zu bekommen und ich bin nicht auf die Idee gekommen selber US Doller mitzunehmen. Ein deutsches Pärchen (Andreas und Nicole – stolze Besitzer einer Oyster 53 Dragonfly) zeigen mir noch wo ich nach der „Maria“ in Rodney Bay suchen könnte. Von Ulrich Meixner, meinen Mitseglern und dem Schiff leider keine Spur. Mit meinen 30 Kilo Gepäck klappere ich so 10 Stege und gefühlt 50 Schiffe ab. Etwas verzweifelt stelle ich fest das ausser mir hier scheinbar alle in der tropischen Nacht feiern.
Letztendlich finde ich das Schiff doch noch und treffe einen freundlichen, jungen Österreicher Reini (auch Crew). Reini ist Französich- und Sportlehrer und tourt bereits mehrere Monate durch Kanada und die USA. Die „Maria“ ist sein Ticket nach Hause. Er begrüsst mich mit einem eiskalten Bier und ich bin total erleichtert (muss jetz doch nicht auf dem Steg übernachten ;-). Später trinken wir mit den anderen Neuankömmlingen noch mehr Bier und ich bin endlich am Ausgangspunkt meiner Reise angekommen.
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