11.Tag – die Situation hat sich verschlechtert. Nachdem wir den ganzen Tag wieder heftige Schauer hatten, hat jetzt auch noch der bisher sichere Wind gedreht. Er weht aus NO und wir kommen mit der „Maria“ nicht gegen an. Sie ist einfach ein Plastikkarpfen mit Cruisersegeln. Wolf hat beschlossen nach Norden zu segeln, damit wir uns von dem Tief entfernen. Wir glauben es zieht nach SO. Wenig später zerschlägt sich auch dieser Plan, da der wenige Wind nicht ausreicht die „Maria“ durch die hohen Wellen zu bringen.
32° 25′.9 N; 046° 04′.9 W; COG=090°; SOG=3,3kn
900 Meilen bis nach Horta
Wir haben es erst noch mit Selbststeuerung probiert, aber am Ende mussten wir das Schiff still legen. Das bedeutet Ruder mittschiffs und alle Segel runter. Jetzt treiben wir (wie im Seeräuber-Film) vor Top und Takel mit 2 kn zurück in die Karibik 😉 Damit werde ich meinen Flieger in Horta nicht bekommen.
Wolf’s Bester: Wir segeln erst mal WNW, egal wohin.
Frust an Bord
Als Reini beim Steuern heute (ich finde er ist gut) Wolf ein zwei Fragen stellt, rastet der wieder aus. Sein „Junge“ hört sich dann auf meiner Skala an wie Vollidiot. Reini ist absolut gefrustet. Ich versuche immer die Sache etwas ins Lustige zu rücken und mit meinem permanenten gastronomischen Service zum Bordleben beizutragen. Reini meint, ich wäre die gute Seele des Schiffes. Sicher übertrieben 😉 Ich versuche auch nur das Beste aus der Situation zu machen.
Am Ende haben wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang und sehen Möwen (fast 900 Meilen entfernt von jeder Küste). Wolf meint es wäre eine Art die auf dem Atlantik lebt und auf den Kanaren brütet. Ich habe mal geschaut. Könnten vielleicht Dreizehnmöwen gewesen sein.
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